2009年5月23日土曜日

ドゥイーノの悲歌;第1の悲歌


このブログに一年ぶりで筆を執る。リルケの詩、ドゥイーノの悲歌を読んでゆきたいと思う。

このブログの一年前の文章を読むと、Hart CraneのBlack Tambourineを論じている。この19世紀末から20世紀初頭にかけてのアメリカの詩人の詩を読むことになった契機は、水島英巳さんの詩人達の島にCraneの詩への言及があったからでした。今度は、高田昭子さんのブログでのRilkeへの言及から、なぜか自然と読んでみたいと思い、一年ぶりにこのブログに書き始めた次第。

わたしの流儀は、自分を全く無知の状態にして、つまりわたしは何も知らないということを前提にてテキストに向き合うというものです。Hart Craneのときと同じように、そうやって、そうして言葉の意味を読み解いて行きたい。訳といっても、散文訳になります。

ドイツ文学に学びながら、何故詩というジャンルに疎かったのでしょうか。今こうして考えると、それはその形式にあるのだと思います。何故切れ切れに行分けして書かなければならないのでしょうか。そこに何か意味があるのだろうか、多分詩の意味はそこにあるのでしょう。今ならば、こう考えることができますが、当時10代から20代にかけて私が専心したのは散文でありました。その形式がわたしにはあっているのでしょう。つまり、無形式のような形式が、思考の形式がそのまま文になり、節になり、章になる形式が。

そういうわけで、わたしの訳は、詩の形式として日本語には変換されずに、散文の翻訳として、同時に解釈として日本語で表現されます。これはひょっとしたら、少なくとも詩の翻訳とはいえないかも知れません。

文法の知識を使って、読んで行きたいと思います。わたしが頼りになるのは、それだけです。ですから、周辺的な知識、2次的な知識で詩行を解釈することをわたしはいたしません。言葉そのものの意味から、リルケという詩人が何を表現したのか、それだけに集中したいと思います。これが、そのまま、Hart Craneの読み方でした。

いつもの通り、原文を挙げて、それから読み始めることに致しましょう。ドゥイーノの悲歌の1番です。

Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel 
Ordnungen? und gesetzt selbst, es nähme 
einer mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinem 
stärkeren Dasein. Denn das Schöne ist nichts 
als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen, 
und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht, 
uns zu zerstören. Ein jeder Engel ist schrecklich. 
Und so verhalt ich mich denn und verschlucke den Lockruf 
dunkelen Schluchzens. Ach, wen vermögen 
wir denn zu brauchen? Engel nicht, Menschen nicht, 
und die findigen Tiere merken es schon, 
daß wir nicht sehr verläßlich zu Haus sind 
in der gedeuteten Welt. Es bleibt uns vielleicht 
irgend ein Baum an dem Abhang, daß wir ihn täglich 
wiedersähen; es bleibt uns die Straße von gestern 
und das verzogene Treusein einer Gewohnheit, 
der es bei uns gefiel, und so blieb sie und ging nicht. 
O und die Nacht, die Nacht, wenn der Wind voller Weltraum 
uns am Angesicht zehrt -, wem bliebe sie nicht, die ersehnte, 
sanft enttäuschende, welche dem einzelnen Herzen 
mühsam bevorsteht. Ist sie den Liebenden leichter? 
Ach, sie verdecken sich nur mit einander ihr Los. 
Weißt du's noch nicht? Wirf aus den Armen die Leere 
zu den Räumen hinzu, die wir atmen; vielleicht daß die Vögel 
die erweiterte Luft fühlen mit innigerm Flug. 


Ja, die Frühlinge brauchten dich wohl. Es muteten manche 
Sterne dir zu, daß du sie spürtest. Es hob 
sich eine Woge heran im Vergangenen, oder 
da du vorüberkamst am geöffneten Fenster, 
gab eine Geige sich hin. Das alles war Auftrag. 
Aber bewältigtest du's? Warst du nicht immer 
noch von Erwartung zerstreut, als kündigte alles 
eine Geliebte dir an? (Wo willst du sie bergen, 
da doch die großen fremden Gedanken bei dir 
aus und ein gehn und öfters bleiben bei Nacht.) 
Sehnt es dich aber, so singe die Liebenden; lange 
noch nicht unsterblich genug ist ihr berühmtes Gefühl. 
Jene, du neidest sie fast, Verlassenen, die du 
so viel liebender fandst als die Gestillten. Beginn 
immer von neuem die nie zu erreichende Preisung; 
denk: es erhält sich der Held, selbst der Untergang war ihm 
nur ein Vorwand, zu sein: seine letzte Geburt. 
Aber die Liebenden nimmt die erschöpfte Natur 
in sich zurück, als wären nicht zweimal die Kräfte, 
dieses zu leisten. Hast du der Gaspara Stampa 
denn genügend gedacht, daß irgend ein Mädchen, 
dem der Geliebte entging, am gesteigerten Beispiel 
dieser Liebenden fühlt: daß ich würde wie sie? 
Sollen nicht endlich uns diese ältesten Schmerzen 
fruchtbarer werden? Ist es nicht Zeit, daß wir liebend 
uns vom Geliebten befrein und es bebend bestehn: 
wie der Pfeil die Sehne besteht, um gesammelt im Absprung 
mehr zu sein als er selbst. Denn Bleiben ist nirgends. 


Stimmen, Stimmen. Höre, mein Herz, wie sonst nur 
Heilige hörten: daß sie der riesige Ruf 
aufhob vom Boden; sie aber knieten, 
Unmögliche, weiter und achtetens nicht: 
So waren sie hörend. Nicht, daß du Gottes ertrügest 
die Stimme, bei weitem. Aber das Wehende höre, 
die ununterbrochene Nachricht, die aus Stille sich bildet. 
Es rauscht jetzt von jenen jungen Toten zu dir. 
Wo immer du eintratst, redete nicht in Kirchen 
zu Rom und Neapel ruhig ihr Schicksal dich an? 
Oder es trug eine Inschrift sich erhaben dir auf, 
wie neulich die Tafel in Santa Maria Formosa. 
Was sie mir wollen? leise soll ich des Unrechts 
Anschein abtun, der ihrer Geister 
reine Bewegung manchmal ein wenig behindert. 


Freilich ist es seltsam, die Erde nicht mehr zu bewohnen, 
kaum erlernte Gebräuche nicht mehr zu üben, 
Rosen, und andern eigens versprechenden Dingen 
nicht die Bedeutung menschlicher Zukunft zu geben; 
das, was man war in unendlich ängstlichen Händen, 
nicht mehr zu sein, und selbst den eigenen Namen 
wegzulassen wie ein zerbrochenes Spielzeug. 
Seltsam, die Wünsche nicht weiter zu wünschen. Seltsam, 
alles, was sich bezog, so lose im Raume 
flattern zu sehen. Und das Totsein ist mühsam 
und voller Nachholn, daß man allmählich ein wenig 
Ewigkeit spürt. - Aber Lebendige machen 
alle den Fehler, daß sie zu stark unterscheiden. 
Engel (sagt man) wüßten oft nicht, ob sie unter 
Lebenden gehn oder Toten. Die ewige Strömung 
reißt durch beide Bereiche alle Alter 
immer mit sich und übertönt sie in beiden. 


Schließlich brauchen sie uns nicht mehr, die Früheentrückten, 
man entwöhnt sich des Irdischen sanft, wie man den Brüsten 
milde der Mutter entwächst. Aber wir, die so große 
Geheimnisse brauchen, denen aus Trauer so oft 
seliger Fortschritt entspringt -: könnten wir sein ohne sie? 
Ist die Sage umsonst, daß einst in der Klage um Linos 
wagende erste Musik dürre Erstarrung durchdrang; 
daß erst im erschrockenen Raum, dem ein beinah göttlicher Jüngling 
plötzlich für immer enttrat, das Leere in jene 
Schwingung geriet, die uns jetzt hinreißt und tröstet und hilft.

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